Ab dem Sommer wird es garkeine Hürden mehr geben. Wer hier den Bachelor gemacht hat wird einen Masterplatz bekommen. Die ganzen Zugangsbeschränkungen sind aufgehoben. Es entscheidet lediglich ob die fachliche Vorbildung ausreichend ist (und das ist sie mit einem RWTH-Bachelor).
Aber zu deiner eigentlichen Frage. Ich würde es im allgemeinen vielleicht nicht so Ausdrücken, aber bei uns gilt sicherlich Bachelor + Master = Diplom +
. Die Regelstudienzeit ist für Bachelor+Master ein Semester länger als im alten Diplom. Der Verlauf des Studiums ein wenig anders geworden, aber im Grunde bleibt das Meiste gleich. Die ersten 4 Semester macht man viele Grundlagenfächer und danach hat man sehr viel Wahlfreiheit in den zu belegenden Kursen (eher noch etwas mehr als im Diplom).
Momentan würden wir jedem empfehlen den Bachelor und den Master zu machen, da die Bachelorausbildung größtenteils abstrakte Grundlagen vermittelt. Auch wenn es inzwischen deutlich praktischere Elemente gibt als im alten Diplom, bleibt die Universitätsausbildung doch wissenschaftlich orientiert und enthälte einige Inhalte (Berechenbarkeitstheorie, Automatentheorie, Logik, viel Mathematik), die für die Berufspraxis von keinem
direkten Nutzen sind. Erst im Rahmen des späteren Wahlstudiums am Ende des Bachelor und im Master bearbeitet man dann spezielle Themengebiete. Letztlich geht es aber bei einer Universitätsausbildung wohl insgesamt mehr darum die Fähigkeit zu erwerben Probleme systematisch zu lösen. Was man später im Job braucht wird man sich eigentlich fast immer im Detail selber aneignen müssen. Die Uni hat einem aber schon alle notwendigen Konzepte vermittelt, so dass man das dann gut kann.
Da gerade die Fähigkeit die Grundlagen sinnvoll anzuwenden eher im späteren Teil des Studiums kommt ist es in meinen Augen auf jeden Fall sinnvoll den Master zu machen. Es ist auch nicht so ganz klar was das Berufsbild eines Bachelor Informatikers von der Uni sein soll. Um Programmierer zu werden braucht man nicht zu studieren (sollte man vielleicht auch nicht, denn das lernt man an der Uni am wenigsten).
Trotzdem hat das System den Vorteil, dass man nach dem Bachelor mit was in der Hand weggehen kann, wenn man keine Lust mehr auf Studium hat.
Ich hoffe das beantwortet einen Teil der Fragen.