Informatik? soll ich?

Allgemeines rund um's Informatikstudium an der RWTH Aachen
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Informatik? soll ich?

Beitragvon paco89 » 05.12.10 05:24

hi,

ich habe vor im sommersemester 2011 mit einem informatikstudium an der rwth aachen anzufangen. ähm...ich habe im vorfeld schon in vielen foren gelesen, dass mathematik eine sehr wichtige rolle gerade im grundstudium spielt. besonders an der rwth aachen soll mathematik sehr mathelastig sein. meine fragen wären:

1.muss man in mathe hochbegabt sein, um informatik zu studieren bzw. den stoff zu verstehen? (ich war noch nie so richtig begabt darin, aber gelernt hab ich schon gerne; in den klausuren kam ich oft gegen mein blackout und gegen die zeit nicht an. Fazit: ich sehe mathe nicht als übel an! )

2.ich habe außerdem in erfahrung bringen können, dass man beweise aufstellt. die mathematik aus der oberstufe (ich hatte mathe lk) glatt vergessen kann, weil "Höhere Mathematik" schon etwas ganz anderes ist. stimmt das ?

3. der studiengang informatik ist ja zulassungsfrei. bedeutet das, dass jeder, der sich einschreiben möchte auch angenommen wird? (p.s.: mein nc ist nicht so gut...3,4 um ehrlich zu sein)
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Re: Informatik? soll ich?

Beitragvon siggi » 05.12.10 05:56

Weiß jetzt nicht was schlimmer ist, dass du um die Zeit so Fragen stellst oder ich um die Zeit antworte....
Aber:

Zu 1: Hochbegabt muss man nicht sein, ein gewisses Verständnis für Mathe sollte aber da sein, mit reinem Lernen kommst du nicht sehr weit, verstehen ist da schon eher angebracht. Blackout und Zeit sind an der Uni übrigens Faktoren die über viel entscheiden, Zeit hat man selten, eigentlich nie, zu viel in einer Klausur.

Zu 2: Alles was du in der Schule gelernt hast kommt je nach Vorlesung im 1. Monat dran und wird zudem noch vertieft, also werden Sachen wie 1>0 erstmal bewiesen.

Zu 3: Richtig. Es wird durch die Klausuren gesiebt und nicht vorher.
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Re: Informatik? soll ich?

Beitragvon oxygen » 05.12.10 13:39

paco89 hat geschrieben:
2.ich habe außerdem in erfahrung bringen können, dass man beweise aufstellt. die mathematik aus der oberstufe (ich hatte mathe lk) glatt vergessen kann, weil "Höhere Mathematik" schon etwas ganz anderes ist. stimmt das ?

Tatsächlich ist es so, dass die Vorlesung "Höhere Mathematik" den Schulstoff weiter führt (aber die hören Informatiker nicht), die Vorlesungen Lineare Algebra und Analysis dagegen quasi bei Null anfangen aber halt anders entwickelt werden. Insbesondere LA.
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Re: Informatik? soll ich?

Beitragvon theTux » 05.12.10 14:47

paco89 hat geschrieben:1.muss man in mathe hochbegabt sein, um informatik zu studieren bzw. den stoff zu verstehen? (ich war noch nie so richtig begabt darin, aber gelernt hab ich schon gerne; in den klausuren kam ich oft gegen mein blackout und gegen die zeit nicht an. Fazit: ich sehe mathe nicht als übel an! )

2.ich habe außerdem in erfahrung bringen können, dass man beweise aufstellt. die mathematik aus der oberstufe (ich hatte mathe lk) glatt vergessen kann, weil "Höhere Mathematik" schon etwas ganz anderes ist. stimmt das ?

Schulmathematik (nicht abfällig gemeint, obwohl der Begriff meistens so verwendet wird) ist eine notwendige Grundlage für die Unimathematik, aber du wirst schnell merken, dass das zwei komplett unterschiedliche Welten sind.
Ich würde mich davon allerdings nicht abschrecken lassen. Nur "einfach mal probieren, weil Informatik ist ja geil" geht hier halt nicht. Wenn du das Studium ernst nimmst, wirst du aber auch die Mathematik schaffen.

Gegen die Zeitprobleme solltest du aber frühzeitig angehen. Klausuren sind grundsätzlich sehr knapp bemessen, mitunter sogar absichtlich so, dass man nicht alle Aufgaben schaffen KANN. Ein Blackout ist da nicht sehr schön. Ich würde mich mit dem Problem also direkt an den Studienberater wenden.
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Re: Informatik? soll ich?

Beitragvon Fighter_MV » 05.12.10 21:05

Meine Vorredner haben völlig recht mit den Sachen, die sie sagen.

Noch eine kleine Anmerkung:
Mach dir wegen deinem Durchschnitt keine Sorgen. Ich hatte auch kein bombiges Abi und bin bisher trotzdem ganz gut durchgekommen. Es kommt hier im wesentlichen auf die Einstellung an. Wenn du dich reinkniest, dann ist das Studium durchaus machbar. Da du dich für Informatik interessierst und hier mehr oder weniger auf dein Lieblingsgebiet gehst, kann man es notenspezifisch schwer mir der Schule vergleichen :)
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Re: Informatik? soll ich?

Beitragvon paco89 » 06.12.10 03:29

jo, danke für die vielen antworten....fighter_mv gerade dein kommentar hat mir mut gemacht, mich einzuschreiben....
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Re: Informatik? soll ich?

Beitragvon HE » 06.12.10 09:53

Fighter_MV hat geschrieben:Meine Vorredner haben völlig recht mit den Sachen, die sie sagen.

Noch eine kleine Anmerkung:
Mach dir wegen deinem Durchschnitt keine Sorgen. Ich hatte auch kein bombiges Abi und bin bisher trotzdem ganz gut durchgekommen. Es kommt hier im wesentlichen auf die Einstellung an. Wenn du dich reinkniest, dann ist das Studium durchaus machbar. Da du dich für Informatik interessierst und hier mehr oder weniger auf dein Lieblingsgebiet gehst, kann man es notenspezifisch schwer mir der Schule vergleichen :)


Gerade der letzte Hinweis ist, denke ich, oft irreführend. Man macht am Anfang eines Informatik-Studiums eben nicht das, was man in der Schulzeit interessant gefunden hat, sondern eben sehr viel Formalkrams. In den ersten Semestern ist ja quasi fix vorgegeben, was man hören muss - und neben den Mathe-Vorlesungen gibt es dann so Lieblings-Themen wie FoSAP und BuK.

Bei der Studienwahl sollte man bedenken, dass man die ersten 4 Semester kaum am Rechner arbeiten muss, bis auf ein paar pro-forma Programmierübungen, die eigentlich relativ langweilig sind. Wenn einen das nicht stört, ist Informatik sicherlich keine schlechte Wahl - das Studium ist vielseitig, durch Wahl von Vertiefungen im Schwierigkeitsgrad beliebig einstellbar und bietet im Anschluss exzellente Berufschancen.

Viele Grüße,
Marc
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